Meteoriten gefunden?

Wenn du auf diese Seite gekommen bist, weil du glaubst, dass ein bestimmter Stein ein Meteorit sein könnte, dann können dir die folgenden Informationen helfen, den „potenziellen Meteoriten“ zu identifizieren. Bitte beachte, dass diese Informationen nur einen Anhaltspunkt darstellen! Ein Meteorit kann nur dann als solcher bezeichnet werden, wenn er von einer anerkannten Institution formell klassifiziert worden ist. Dennoch gibt es eine Reihe von Merkmalen, die auf einen Meteoriten hindeuten können und die im Folgenden aufgeführt sind.

Hier findest du ein „Glossar der Meteoritenbegriffe und Definitionen“. Ein Informationssymbol () nach einem Meteoritennamen kann angeklickt werden, um weitere Informationen und/oder Fotos zu diesem speziellen Exemplar zu erhalten.

WICHTIGER HINWEIS FÜR SCHWEIZER BEWOHNER:

Ein Meteorit der auf Schweizer Boden gefunden wurde, gehört in erster Linie immer dem Kanton. Aber zuerst mal ,wie erkennt man einen Meteoriten?

Zieht der Stein einen Magneten an?

Wenn die Antwort auf diese Frage „NEIN“ lautet, handelt es sich wahrscheinlich nicht um einen Meteoriten (doch es giebt ausnahmen!). Aufgrund ihres hohen Eisengehalts ziehen die allermeisten Meteoriten einen Magneten an. Ein guter Test ist es, einen Magneten an einer Schnur baumeln zu lassen und zu sehen, ob er zum Stein gezogen wird. Wenn der Magnet den Stein anzieht, sind Sie auf der richtigen Spur. Es gibt jedoch noch viele andere Gesteine der Erde, die ebenfalls einen Magneten anziehen, so dass dieser Test keineswegs aussagekräftig ist. Nur wenige Meteoriten ziehen keinen Magneten an. Lesen Sie also weiter und prüfen Sie, ob eines der anderen Merkmale vorhanden ist. Die Chance, dass es sich um einen Meteoriten handelt, ist immer noch sehr gering.

Gewicht

Ist der Stein „schwer für seine Größe“? Da Meteoriten in der Regel einen hohen Eisengehalt haben, sind sie ziemlich schwer. Selbst Meteoriten mit einem relativ geringen Eisengehalt erscheinen im Vergleich zu Erde oder irdischem Gestein derselben Größe immer noch recht schwer. Einige Meteoriten bestehen vollständig aus Metall. Diese werden als Eisenmeteoriten bezeichnet, und sind für ihre Größe sehr schwer. Sie bestehen hauptsächlich aus einer Mischung von Eisen und Nickel.

Die Dichte eines Meteoriten kann uns eine Menge über ein bestimmtes Exemplar verraten. Da viele Meteoritenarten einen hohen Metallgehalt aufweisen (z. B. Eisen und Nickel), sind sie in der Regel deutlich schwerer als gewöhnliches Erdgestein. Nachstehend finden Sie eine Liste der Meteoritendichten für eine Reihe verschiedener Klassifizierungen. In einigen Fällen, in denen es nicht möglich war, die Porosität eines Meteoriten zu bestimmen, wird die durchschnittliche Korndichte der Meteoritenminerale anstelle der Gesamtrohdichte verwendet. Die Korndichten sind etwas größer als die Schüttdichten, da sie die Porosität der Proben nicht berücksichtigen.

Alle Dichten sind in Gramm pro Kubikzentimeter gemessen. (g/cm3)
Ein Sternchen (*) kennzeichnet eine Messung der Korndichte.

Ordinary Chondrites:

LL 3.21 (± 0.22)
L 3.35 (± 0.16)
H 3.40 (± 0.18)

Enstatite Chondrites:

EL 3.55 (± 0.1)
EH 3.72 (± 0.02)

Carbonaceous Chondrites:

CI 2.11
CM 2.12 (± 0.26)
CR 3.1
CO 2.95 (± 0.11)
CV 2.95 (± 0.26)
CK 3.47 (± 0.02)*

Achondrites:

Aubrites 3.12 (± 0.15)
Diogenites 3.26 (± 0.17)
Eucrites 2.86 (± 0.07)
Howardites 3.02 (± 0.19)
Ureilites 3.05 (± 0.22)
Shergottites 3.10 (± 0.04)
 Chassignite 3.32*
Nakhlites 3.15 (± 0.07)

Stony/Irons:

Mesosiderites 4.25 (± 0.02)
Pallasites 4.76 (± 0.10)

Irons:

Eisenmeteoriten bestehen in erster Linie aus einer Eisen/Nickel-Mischung, die oft eine Dichte von etwa 7g/cm3 – 8g/cm3 aufweist.

Diese Informationen wurden aus einem Auszug (METEORITE POROSITIES AND DENSITIES: A REVIEW OF TRENDS IN THE DATA. – 2108) zusammengestellt, der auf der 35th Lunar and Planetary Science Conference von D.T. Britt und G.J. Consolmagno vorgestellt wurde. Der vollständige Auszug ist unten auf der Seite als PDF-Datei verfügbar. Die volle Anerkennung für die in den folgenden Tabellen dargestellten Daten geht an die oben genannten Autoren des Auszugs.

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Oberflächenmerkmale / Farbe

Schmelzkruste (Fusion Crust): Wenn Meteoriten die Erdatmosphäre durchqueren, verbrennen sie und bilden eine so genannte „Fusionskruste“. Die Kruste ist in der Regel schwarz, grau bis dunkelbraun. Ein verwitterter Meteorit, der schon einige Zeit auf dem Boden liegt, hat eher eine rostig-braune Farbe. Manchmal weist die Schmelzkruste „Fließlinien (Flow Lines)“ auf, wo die Oberfläche geschmolzen ist und um den Meteoriten herum geflossen zu sein scheint. Sie sehen aus wie feine Wellenlinien in der Kruste und scheinen gelegentlich von der Vorderseite zu kommen und nach hinten zu fließen. Wenn Meteoriten auf dem Boden aufschlagen, lösen sie oft Teile der Kruste ab. Frisch gefallene Eisenmeteoriten haben eine schöne „stählerne“, blau/schwarze Schmelzkruste. Eisen, das verwittert ist, rostet und bildet eine rostige Oxidschicht. Sie kann wie ein Klumpen rostigen Metalls aussehen und möglicherweise an der Oberfläche abblättern. Es könnte sich auch um eine Mischung aus diesen beiden Szenarien handeln.

Abgerundete Ecken: Meteoriten haben selten eine Kugelform, sondern sind eher unregelmäßig. Dabei ist zu beachten, dass sie in der Regel abgerundete Ecken haben. Wenn die Steine große flache Oberflächen haben, könnte es sein, dass sie beim Einschlag zerbrochen sind und weitere Exemplare in der Nähe liegen. Zum Beispiel innerhalb von ein oder zwei Kilometern! Beachten Sie die abgerundeten Ecken in den obigen Beispielen der Schmelzkruste.

Keine Löcher: Meteoriten haben KEINE Löcher in der Oberfläche. Viele Menschen glauben, dass Steine, die „blasig“ aussehen, Meteoriten sind. Dabei handelt es sich höchstwahrscheinlich nur um Bimsstein, Schlacke oder etwas Ähnliches, oft vulkanischen Ursprungs. Diese Art von Steinen sind in der Regel auch recht leicht. Die einzige Gelegenheit für Blasenbildung kann sein

Regmaglypten oder „Daumenabdrücke“: Meteoriten haben zwar keine Löcher, aber manchmal weisen sie so genannte „Regmaglypten“ oder allgemeiner „Daumenabdrücke“ auf. Wenn man sich den Meteoriten wie ein weiches Stück Teig oder Ton vorstellt und den Daumen in die Oberfläche drückt, hinterlässt er eine flache Vertiefung. Im Allgemeinen gilt: Je größer ein Meteorit mit dieser Eigenschaft ist, desto größer sind auch die „Daumenabdrücke“. Der berühmte Sikhote-Alin-Meteorit zeigt dieses Merkmal besonders deutlich.

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