Jeder Meteorit ist ein Unikat – aber der Seymchan aus Russland zeigt sogar zwei ganz verschiedene Gesichter. Manche Teilstücke entsprechen einem typischen Oktaedriten der Klasse IIE, während andere auf einen Stein-Eisen-Meteoriten vom Typ der Pallasite hindeuten. Bei Meteoritensammlern besonders begeht sind die Pallasite mit ihren zahlreichen Olivinen, die in eine Eisenmatrix eingebettet sind. Im Handel werden fast ausschließlich Scheiben angeboten, bei denen entweder die Widmanstätten-Struktur des Oktaedriten herausgearbeitet ist oder die Olivine im Vordergrund stehen. Zwischenzeitlich bestand sogar der Verdacht, Seymchan sei nicht ein einziger, sondern zwei unterschiedliche Meteoriten am gleichen Fundort. Heute wird er in der Regel als Pallasit eingeordnet.
Berühmte Meteoriten
Meteor über Tscheljabinsk
Über der russischen Millionenstadt Tscheljabinsk ging am Morgen des 15. Februar 2013 ein Meteor spektakulär nieder und explodierte. Durch die dadurch entstandene Druckwelle kam es zu erheblichen Schäden und zu ca. 1400 zahlreichen Verletzten. Dokumentiert wurde das Ereignis durch zahlreiche Aufnahmen von Überwachungskameras, Autokameras und Handys.
Eine erste Auswertung von Daten verschiedener Messstationen erlaubt eine grobe Schätzung über die Größe des Brockens, der um 4.20 Uhr MEZ über Tscheljabinsk explosionsartig auseinandergebrochen ist. Nach NASA-Angaben dürfte das Objekt vor Eintritt in die Erdatmosphäre einen Durchmesser von 17 Metern und eine Masse von rund 10.000 Tonnen gehabt haben.
Meteor über dem SüduralMeteor über dem SüduralMeteor über dem Südural
Textquelle: astronews.com, Bildquelle: youtube
Er war im All mit einer Geschwindigkeit von bis zu 64.000 Kilometern pro Stunde unterwegs und stammt wahrscheinlich aus der Gruppe der Apollo-Meteoriten. Die freigewordene Energie bei der Explosion betrug fast 500 Kilotonnen. Zum Vergleich: Die Hiroshima-Bombe hatte eine Sprengkraft von etwa 15 Kilotonnen TNT. Der Meteor war etwa eine halbe Minute lang am Himmel zu sehen.
ALH 84001 (Antarktis)
„Is there Life on Mars?“ fragte der britische Popsänger David Bowie in seinem 1971 veröffentlichten Hit. „Yes!“ würde nun vielleicht das US-amerikanische Forscherteam um David McKay antworten, das den Marsmeteoriten ALH 84001 intensiv untersucht hat. Was McKay in dem 1984 gefundenen Meteoriten entdeckte, motivierte den damaligen US-Präsidenten Bill Clinton sogar zu einer Fernsehansprache. Fossile Lebensspuren zeigten sich unter dem Mikroskop und in der chemischen Analyse, da waren sich die Amerikaner sicher. Mittlerweile ist die Euphorie ein wenig verflogen, wissenschaftliche Gegenargumente liegen auf dem Tisch. Aber widerlegt ist die Lebens-Hypothese keinesfalls.
Allende (Mexiko)
Neben Murchison ist Allende der wohl am häufigsten wissenschaftlich untersuchte Meteorit. Das liegt daran, dass er mit Abstand der größte kohlige Chondrit ist – und dass die Entdeckungen in seinem Inneren wirklich außergewöhnlich waren. Seit 1969 wurden schätzungsweise rund drei Tonnen vom Allende-Meteoritenmaterial in der Wüste Mexikos gefunden – ausreichend, um nicht nur die Labore der Welt, sondern auch zahlreiche Meteoritensammlungen zu versorgen. Zuvor waren kohlige Chondrite erst extrem selten auf der Erde gefunden worden, was auch an ihrer besonderen Verwitterungsanfälligkeit liegt.
Almahata Sitta (Sudan)
So etwas wie Almahata Sitta gab es in der Meteoritenforschung noch nie, denn er ist ein Mischwesen mit zwei Namen und drei Ursprungskörpern. Der erste Name des skurrilen Gesteinsbrockens lautete „2008 TC3“ und bezeichnete einen vollständigen Asteroiden, der bei seiner Entdeckung kurz davor stand, in die Erdatmosphäre einzutreten. In dieser nicht einmal 24 Stunden währenden Zeitspanne zwischen Entdeckung und Atmosphäreneintritt gelang es Wissenschaftlern zum allerersten Mal, die Bahn eines kleinen, abstürzenden Asteroiden recht genau zu berechnen. Am 7. Oktober 2008 drang er über dem nördlichen Sudan in die Atmosphäre ein.
Bendegó (Brasilien)
Als am 2. September 2018 das brasilianische Nationalmuseum in Rio de Janeiro niederbrannte, wurden rund 90 Prozent der wertvollen Exponate unwiederbringlich zerstört. Zu den wenigen „Überlebenden“ gehörte Bendegó, der größte jemals in Brasilien gefundene Meteorit. Das gewaltige Feuer, das dem massiven Eisenmeteoriten nichts anhaben konnte, machte Bendegó zu einem Medienstar.
Campo del Cielo (Argentinien)
Der Campo del Cielo ist ein Eisenmeteorit der Superlative. Er besitzt nicht nur die größte Gesamtmasse aller jemals gefundenen Meteoriten (wenn man alle Einzelstücke zusammenzählt), sondern hat auch eine bewegte Geschichte hinter sich. Als glänzende, von Rost gereinigte Fragmente finden sich die „Campos“ in fast jeder Meteoritensammlung. Sie zählen zu den preiswertesten Meteoriten überhaupt.
Canyon Diablo (USA)
Das Schicksal des Meteoriten Canyon Diablo ist eng verknüpft mit dem Barringer-Krater. Mehr Informationen über diesen vor 50.000 Jahren entstandenen Krater in der Wüste Arizonas lesen Sie hier. Der Barringer-Meteorit muss nach heutigen Berechnungen einen Durchmesser von 45 Metern und ein Gewicht von 300.000 Tonnen besessen haben, ist aber beim Aufprall fast vollständig verdampft.
Zur Verblüffung vieler Experten wurden „nur“ rund 30 Tonnen Meteoritenmaterial gefunden – und das auch nicht im Zentrum der Explosion, sondern am Rand des Barringer-Kraters. Der offizielle Name des Eisenmeteoriten stammt von einer Schlucht, die westlich des Kraters liegt.
Ensisheim (Frankreich)
Die elsässische Kleinstadt Ensisheim ist so etwas wie das Mekka der Meteoritenfreude. So wie die Kaaba das heilige Zentrum im islamischen Mekka darstellt, dreht sich in Ensisheim vieles um einen 1492 gefallenen Steinmeteoriten. Bemerkenswert ist insbesondere, dass von dem einst 127 Kilo schweren Meteoriten noch sehr viel Substanz erhalten ist – das größte Stück sogar in einem Ensisheimer Museum.
Elbogen (Tschechien)
Nach heutigen Erkenntnissen stammt der älteste in Europa gefundene und größtenteils erhaltene Meteorit nicht aus dem französischen Ensisheim, sondern aus dem ehemaligen Königreich Böhmen. Etwa im Jahr 1400 fiel ein Meteorit bei Schloss Loket (deutsch: Burg Elbogen) vom Himmel. Heute gehören die Ländereien rund um die gotische Burg zur Tschechischen Republik.
Gao-Guenie (Burkina Faso)
Der Meteorit von Gao-Guenie ist besitzt keine herausragenden Eigenschaften, ist weder besonders selten noch mit spektakulären Geschichten verknüpft. Und doch ist Gao-Guenie, der aus dem westafrikanischen Staat Burkina-Faso kommt, bei Sammlern einer der bekanntesten und beliebtesten Meteoriten überhaupt. Warum? Vielleicht liegt das Geheimnis in seinem (aus menschlicher Perspektive) handlichen Format: Er besteht aus zahlreichen kleinen „Individuen“ – einzelnen, aber zusammengehörigen Meteoritenstücken, die jeweils mit einer eigenen Schmelzkruste überzogen sind. Außerdem gehört Gao-Guenie zu den eisenreichen H5-Chondriten, einem preiswerteren und zugleich robusten Meteoritentyp.
Henbury (Australien)
Nicht nur in den afrikanischen und arabischen Wüsten, sondern auch in Australien haben sich Meteoriten außergewöhnlich gut erhalten. Eine Besonderheit stellt der Henbury-Meteorit dar, weil seine Tausenden von Fragmenten in einem kleinen Kraterfeld gefunden wurden. Ein gutes Dutzend Krater erstrecken sich in der fast menschenleeren Umgebung Zentralaustraliens, südwestlich von Alice Springs. Heute steht das gesamte Kraterfeld unter Naturschutz, sodass das Meteoritensammeln verboten ist. Statt Meteoritenjägern kommen aber gerne Touristen auf Stippvisite. Hauptattraktion der Gegend ist nämlich der weltberühmte Ayers Rock (Uluru).
Hoba (Namibia)
Hoba ist ein echter Brocken: Mit rund 60 Tonnen Gewicht ist er der größte jemals auf der Erde gefundene Meteorit. Jedenfalls ist er der größte an einem Stück – denn die ungezählten Teile des Campo del Cielo würden zusammengerechnet mehr als 100 Tonnen wiegen. Wirklich auf die Waage bringen kann man Hoba allerdings nicht, denn der Koloss liegt an seinem Originalfundort auf einer Farm in Namibia. Dort hat ihn 1920 der damalige Farmbesitzer beim Pflügen zufällig entdeckt und auch später keinen Versuch gewagt, ihn von der Stelle zu bewegen.
Imilac (Chile)
Wie bei kaum einem anderen Fund ist die Erforschung des Imilac-Meteoriten voller Ungereimtheiten. Heute nimmt man 1822 als Entdeckungsjahr des bei Sammlern begehrten Pallasiten
an. Ganz gesichert ist dieses Datum aber nicht – und in eurozentrischer
Sichtweise vernachlässigt es die indigene Bevölkerung, die wohl seit
Jahrhunderten aus dem Meteoriteneisen
nützliche Gegenstände herstellte. Von den früheren „Indianern“
abgesehen, reklamierten mehrere Chilenen den Fund für sich. Unter ihnen
war der einheimische Jäger José María Chaile, der den Meteoriten anfangs wohl für einen Silberfund hielt und daher guten Grund sah, den genauen Fundort geheim zu halten.
Die Spanier, bis 1818 Kolonialherren von Chile, waren ihrerseits sehr an den Steinen interessierten – mochten sie ein Meteorit oder auch Silber sein. Allerdings scheuten Spanier und andere Europäer eine Expedition in die heiße und trockene Atacama-Wüste auf mehr als 3000 Metern Höhe. Lieber überließen sie die Suche nach den eisenhaltigen Steinen den Einheimischen.
Krähenberg (Deutschland)
Es gibt einige Gründe, warum Meteoritenfans manche Steine als „legendär“ bezeichnen. Dazu zählen besondere Fundumstände ebenso wie ein besonderes Aussehen. Auf den legendären Krähenberg-Meteoriten trifft beides zu. Zum einen gehört er zu den wenigen sicher dokumentierten Meteoritenfällen in Deutschland, zum anderen ist er ein „orientierter“ Meteorit, dem seine Fallrichtung durch die Erdatmosphäre noch anzusehen ist.
L’Aigle (Frankreich)
Ein wahrer Steinregen beendete im Jahr 1803 das dunkle Zeitalter der Meteoritenforschung. Noch im 18. Jahrhundert leugneten die meisten Wissenschaftler die Möglichkeit, dass Meteoriten außerirdischen Ursprungs sind. Selbst die bahnbrechende Abhandlung des deutschen Forschers Ernst Chladni aus dem Jahr 1794 wurde mit größtem Misstrauen beäugt. Aber als am 26. April 1803 rund 3000 große und kleine Steine vom französischen Himmel fielen, mussten selbst die hartnäckigsten Leugner einsehen, dass Meteoriten keineswegs auf der Erde entstehen.
Muonionalusta (Schweden)
Aus dem hohen Norden Europas stammt der Eisenmeteorit mit dem komplizierten Namen Muonionalusta. Sein Markenzeichen sind die besonders filigranen Widmanstätten-Strukturen, die seine polierten und geätzten Meteoritenscheiben aufweisen. Der Grund für dieses eindrucksvolle Linienmuster liegt in dem besonderen Kristallaufbau der beiden Eisen-Nickel-Minerale Taenit und Kamacit. Muonionalusta gilt als „feiner Oktaedrit“: die Bezeichnung für einen Eisenmeteoriten mit einem Muster besonders schmaler Linien und Bänder. Dies Eigenschaft macht ihn auch für die Schmuckindustrie beliebt, die Muonionalusta-Scheiben gerne zu Anhängern verarbeitet.
Murchison (Australien)
Murchison ist wirklich sehr primitiv. Was für einen Menschen eine Herabwürdigung darstellt, ist für einen Meteoriten das allerhöchste Lob. Dieser 1969 in der australischen Kleinstadt Murchison gefallene kohlige Chondrit hat sich kaum verändert, seit das Sonnensystem vor über 4,6 Milliarden Jahren entstand. Während seither ein großer Teil aller irdischen und außerirdischen Materie beispielsweise durch Schmelzprozesse vielfach verändert wurde, hat sich der Mutterkörper von Murchison kaum erhitzt. Das hat nicht nur empfindliche Strukturen wie Chondren und CAIs annährend im Originalzustand bewahrt, sondern sogar 70 Aminosäuren, Diaminosäuren, Alkane und Fullerene – also komplexe Moleküle, die als Vorläufer organischen Lebens diskutiert werden. Sogar Zuckermoleküle, potenzielle Bausteine des Erbgutmoleküls RNA, wurden entdeckt.
In den vergangenen Jahrzehnten wurde Murchison, der als CM2-Chondrit klassifiziert ist, immer und immer wieder analysiert und neu bewertet. Nach aktuellem Stand enthält der Meteorit sagenhafte 14.000 molekulare Verbindungen. Einerseits werden die wissenschaftlichen Messmethoden verfeinert, andererseits schreitet das Wissen um die Grundbausteine des Lebens voran. Auch in absehbarer Zukunft ist wohl kein endgültiges Urteil zu erwarten, ob Murchisons Moleküle eine Art Vorläufer, Initiator, Zwischenstadium oder Blaupause für die frühste irdische Evolution darstellen.
Nantan (China)
Auch im „Reich der Mitte“ fielen selbstverständlich einige bedeutende Meteoriten. Recht häufig in Sammlungen anzutreffen ist der preiswerte Nantan-Eisenmeteorit, der wahrscheinlich bereits 1516 in der Provinz Guangxi niederging (im Süden Chinas). Es sind Augenzeugenberichte überliefert, die fallende Sterne beschreiben, die an Schlangen oder Drachen erinnerten. Mit einem geschätzten Gesamtgewicht von 9,5 Tonnen ist er der zweitgrößte chinesische Meteorit.
Neuschwanstein (Deutschland/Österreich)
Als der bayerische „Märchenkönig“ Ludwig II. den Bau von Schloss Neuschwanstein verfügte, hätte es ihm sicherlich gefallen, womit sein Prachtbau anderthalb Jahrhunderte später Schlagzeilen machen würde: Am 6. April 2002 fiel ein Meteorit im deutsch-österreichischen Grenzgebiet und wurde medienwirksam „Neuschwanstein“ getauft. Drei Teile des Steinmeteoriten – Neuschwanstein I, II und III – wurden bisher gefunden. Die Hauptmasse des rund sechs Kilo schweren Meteoriten wurde sogar auf österreichischem Territorium entdeckt, und zwar am Berghang des Altenbergs, sodass Neuschwanstein eigentlich nicht Neuschwanstein heißen dürfte, sondern beispielsweise Altenberg, auch wenn das nur halb so märchenhaft klingt…
Nogata (Japan)
Nur ganze 56 Meteoriten sind aus Japan bekannt. Es spricht für die kulturellen Traditionen des fernöstlichen Landes, dass sich unter diesen wenigen Stücken ausgerechnet der älteste auf Erden bewahrte Meteorit befindet. Vor mehr als einem Jahrtausend krachte ein Steinmeteorit (der Überlieferung zufolge) ins Dach eines Shintō-Schreins der Stadt Nōgata, wo er unglaublicherweise bis zum heutigen Tage aufbewahrt wird.
Für das Falldatum ist nach japanischer Zeitrechnung „April 7, Jōgan 3“ notiert, was nach europäischer Zeitrechnung mit dem 19. Mai 861 gleichzusetzen ist. Seither liegt er offenbar in einer Holzschatulle und wird als heiliger Gegenstand betrachtet. Da die japanischen Wissenschaftler womöglich auch ihre Zweifel an dieser Geschichte hatten, haben sie nicht nur den Meteoriten selbst, sondern auch die Holzschatulle untersucht. Wenigstens das Holz scheint tatsächlich das angegebene Alter zu besitzen – was die Hoffnung nährt, dass der Nōgata-Meteorit wirklich aus derselben Zeit stammt und nicht später in das Behältnis gelegt wurden.
Sericho/Habaswein (Kenia)
Die Pallasite aus dem kleinen kenianischen Ort Sericho zählen aufgrund ihrer optischen Erscheinung zu den beliebtesten Meteoriten. Schneidet man diese Stein-Eisen-Meteoriten auf, erkennt man eine außergewöhnlich hohe Zahl von großen Olivin-Kristallen. Der Olivinanteil liegt sogar noch höher als beim russischen Seymchan-Pallasiten.
Seymchan (Russland)
Sikhote-Alin (Russland)
Der Eisenmeteorit von Sikhote-Alin zählt in mehrerer Hinsicht zu den bedeutendsten Meteoriten des 20. Jahrhunderts. Zum einen gehört er mit einer Fundmasse von bis zu 30 Tonnen (laut „Meteoritical Bulletin“ 23 Tonnen) zu den größten und schwersten Meteoriten überhaupt. Zum anderen zeichnen sich seine vielen Tausend Fragmente durch Formen aus, die von Sammlern als eigenwillig und attraktiv empfunden werden.
Twannberg (Schweiz)
In Mitteleuropa haben Ackerbauern wahrscheinlich die besten Chancen, zufällig auf einen Meteoriten zu stoßen. 1984 entdeckte eine Schweizer Bäuerin einen ungewöhnlichen, knapp 16 Kilo schweren Stein auf ihrem frisch gepflügten Gerstenfeld. Der Fund stellte sich als größter Meteorit heraus, der jemals in der Schweiz entdeckt wurde. Mehr noch: der Eisenmeteorit ist ein Hexaedrit mit besonders geringem Nickelanteil und zählt zu der sehr seltenen Untergruppe IIG.
Zagami (Nigeria)
Marsgestein – das gibt es auf der Erde nur von Meteoriten. Das macht dieses rare Material gerade für die Forschung, und natürlich auch für Sammler, außerordentlich wertvoll. Und der größte aller Marsmeteoriten fiel 1962 bei der Stadt Zagami in Nigeria.
Berühmte Krater
Krater in Deutschland
Sogar auf deutschem Gebiet sind Meteoritenkrater zu finden. Der berühmteste ist das Nördlinger Ries, es befindet sich zwischen Nürnberg, Stuttgart und München. Es hat einen Durchmesser von etwa 23 Kilometer und entstand vor ca. 14 Millionen Jahren, als ein wohl 700 Meter großer Meteorit an dieser Stelle einschlug.
Nach dem Einschlag lief das riesige Loch im Boden mit Wasser voll und bildete für lange Zeit einen großen See. Später trocknete es wieder aus, durch Erosion und Ablagerungen gelangte viel Material hinein, der Krater wurde zum Teil aufgefüllt.
Heute ist er nicht mehr so tief wie am Anfang. Außerdem haben sich inzwischen vier Städte im Kratergebiet angesiedelt, mehr als 40000 Menschen leben dort. Darum ist der Krater vom Boden aus nicht gut zu erkennen. Aus der Luft erkennt man seine kreisrunde Form und seine Ausbuchtung viel besser.
Das Steinheimer Becken ist auch durch einen Meteoriteneinschlag entstanden und befindet sich nur 40 Kilometer vom Nördlinger Ries entfernt. Der Krater ist aber nicht so groß, er hat einen Durchmesser von etwa dreieinhalb Kilometern. Wahrscheinlich entstanden beide Krater zur gleichen Zeit. Auch ihre Entwicklungsgeschichte verlief ähnlich, denn das Steinheimer Becken lief ebenfalls voll Wasser und bildete einen See, der später wieder austrocknete. Erkennen kann man das heute an den Fossilien, die in tieferen Bodenschichten gefunden wurden.
Auch in diesem Krater haben sich Menschen angesiedelt, in der Gemeinde Steinheim am Albuch leben etwa 9000 Menschen. In der Mitte des Kraters bildete sich ein Berg, der heute Klosterberg genannt wird. In vielen Kratern auf dem Mond kann man ebenfalls solche Zentralberge entdecken.
Aorounga-Krater im Tschad
Sicher waren es einmal sehr viel mehr, denn wenn man sich den Mond anschaut, kann man sich denken, dass es fast überall Krater geben müsste.
Die meisten Krater sind nicht mehr auffindbar, da sie durch verschiedene Prozesse umgebildet und eingeebnet wurden. Das geschieht durch Wind und Wetter, Regen, Eis und Schnee, Erdbeben und Vulkane, Vegetation und die Tierwelt.
Weltweit sind etwa 130 Krater zu finden, die durch kosmische Einschlagkörper entstanden sind.
Krater in Amerika
Der Barringer-Krater befindet sich in Nordamerika, in der Wüste Arizonas. Er hat einen Durchmesser von etwa eineinhalb Kilometern und ist 170 Meter tief. Entstanden ist er vor 50000 Jahren durch den Einschlag eines 50 Meter großen Eisenmeteoriten, von dem heute noch Teile vorhanden sind.
Beim Aufprall wurde ein Erdbeben ausgelöst. Oberirdisch verwüstete eine Schockwelle und hinterher eine Feuerwalze die Umgegend und löschte alles Leben im Umkreis von 20 Kilometern.
Die Kräfte und Temperaturen am Einschlagpunkt sorgten dafür, dass sich Diamanten bildeten, die nur bei sehr hohem Druck entstehen. Der Krater ist bis heute sehr gut erhalten und deutlich zu erkennen. Es ist der wohl berühmteste Meteoritenkrater der Welt und eine beliebte Touristenattraktion. Aufgrund der trockenen und wüstenartigen, staubigen Umgebung hat man das Gefühl, man sehe einen Mondkrater.
Weltweit sind etwa 130 Krater zu finden, die durch kosmische Einschlagkörper entstanden sind.
Aorounga-Krater im Tschad
Sicher waren es einmal sehr viel mehr, denn wenn man sich den Mond anschaut, kann man sich denken, dass es fast überall Krater geben müsste.
Die meisten Krater sind nicht mehr auffindbar, da sie durch verschiedene Prozesse umgebildet und eingeebnet wurden. Das geschieht durch Wind und Wetter, Regen, Eis und Schnee, Erdbeben und Vulkane, Vegetation und Tierwelt
Earth Impact Database
Eine Sammlung aller bisher auf der Erdoberfläche entdeckten Einschlagkrater gibt es auf dieser sehr informativen Seite (PASSC)
Diese Datenbank für Einschlagkrater, die auf der Erdoberfläche entdeckt worden sind, ermöglicht eine Suche nach diesen Kratern. Auswahlkriterien sind der Kontinent, der Name des Kraters, die Größe und auch das Alter. Zu den aufgelisteten Kratern erfährt man die genaue Position (Längen- und Breitengrad), die Ausdehnung, das Alter des Kraters, die Art des eingeschlagenen Körpers und vieles mehr. In der Detailansicht des Kraters gibt es weitere interessante Informationen wie z.B. eine Liste an bisher erschienenen Studien und Publikationen über diesen Krater, geologische Profile, eine Beschreibung und weiteres.